Aromatherapie

"Das beste Gedächtnis hat bekanntlich die Nase."

Kurt Tucholsky

Was ist Aromatherapie?

Die Aromatherapie ist ein Teilbereich der Phytotherapie/ Pflanzenheilkunde. Gewonnene Duftstoffe einer Pflanze dienen hierbei als therapeutisches Mittel.
Diese äußerst wertvollen und hochkonzentrierten ätherischen Öle können auf verschiedenste Art und Weis zur Anwendung kommen.

Über die Nase als Duft aufgenommen, wirken Sie direkt und ungehemmt über den Geruchsnerv auf ein Gehirnareal (das limbische System), welches eine zentrale Steuerfunktion für unsere Emotionen, das Hormonsystem aber auch unser Gedächtnis hat. Wie Kurt Tucholsky richtig sagte: "Das beste Gedächtnis hat bekanntlich die Nase."

Wahrscheinlich kennen Sie dass: Es erreicht Sie ein bekannter Duft ihrer Kindheit und sofort sind alle damit verbundenen Erinnerungen wieder wach.

Aber neben dem Geruchsrezeptoren in unserer Nase, haben wir Rezeptoren für Duftstoffe in unserem gesammten Körper. Hier hat besonders die Ruhruniversität Bochum interessante Erkenntnisse gewinnen können. Unter der Rubrik Aromatherapie und Wissenschaft möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick hierzu ermöglichen.

Aromatherapie und die Psyche

Ja, ätherische Öle können eine Wirkung auf unsere Psyche haben.

Wie oben bereits erwähnt, haben Duftstoffe eine direkte Einflussnahme auf unser Gehirn. Die Geruchsforschung hat unlängst bewiesen, dass wir beispielsweise unsere Schlafqualität aber auch das Lernvermögen durch den gezielten Einsatz von Duftstoffen entscheidend verbessern können.

Besonders effektiv auf unsere Emotionen wirken äthersiche Öle allerdings,  wenn wir sie konditionieren. Hierfür sollte ein bestimmter Geruch mit einer gewünschten Emotion verknüpft werden. Wie viel besser schlafen wir doch in aller Regel, wenn wir den Duft eines geliebten Menschen neben uns haben. 

Aromatherapie und Wissenschaft

In den letzten Jahren hat sich die Geruchsforschung weltweit und speziell an der Ruhruniversität Bochum unter Prof. Hatt, intensiv mit der Wirkung von Geruchsmolekülen auf unseren Körper auseinandergesetzt. Begonnen hat dies mit der Entdeckung von Geruchsrezeptoren an den männlichen Spermien. 

Wofür? Und für welchen Duftstoff?
Dieser Frage folgend haben ein Team aus Forschern herausgefunden, dass die weibliche Eizelle Duftmoleküle absondern kann. Hier war eines der ersten identifizierten Duftmoleküle der Duft des Maiglöckchens. 

Doch wozu soll das alles dienen? Eine einfache Fragestellung brachte dann den Durchbruch: Der Hauptbefruchtungsort einer Eizelle liegt im Eileiter. Im Verhältnis ist die Eizelle aber nur etwa so groß wie ein Stecknadelkopf auf einer 6 spurigen Autobahn (wohlgemerkt dreidimensional) und dies auch noch in völliger Dunkelheit. Hierbei ist die Länge des Eileiters gar nicht berücksichtigt. Noch viel kleinere Spermien sollen jetzt (zwar in hoher Zahl, aber schon deutlich dezimiert) die Eizelle finden? Unwahrscheinlich! Die Antwort war überraschend: Der Duft weisst den Weg und regt die Aktivität der Spermien an.

Auf dieser Erkenntnis basierend durchsuchen Forscher auf der ganzen Welt den menschlichen Körper nach Geruchsrezeptoren und finden sie in fast allen Geweben des Menschen. Ihre Aktivierung ist oftmals faszinierend und spektakulär für das entsprechende Gewebe.

Aprikosen- und Bananenduft etwa vermag einen ähnlichen Effekt auf unser bronchiale System zu haben wie Cortison. In den verschiedensten Bereichen regt sich wage Hoffnung auf phänomenale Therapieergebnisse. Jedoch müssen wir bedenken, dass die meisten Ergebnisse in der Petrischale gewonnen worden sind und so nicht haltbar auf den Menschen übertragen werden können. Es wird noch einige Zeit der intensiven und gründlichen Forschung bedürfen, bis wir uns über anwendbare Forschungsergebnisse freuen können.

Spannend und spektakulär wird es wohl auch die nächsten Jahre bleiben.

Ich weise Sie darauf hin, dass die hier angebotenen Therapieverfahren nach wissenschaftlichen Kriterien nicht anerkannt sind.